Acker­schachtel­halm Equisetum arvense

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) stammt aus grauer Vorzeit als die Erde noch mit riesigen Schachtelhalmwäldern überzogen war. Schon im Altertum wurde die wie ein dürres Tannenbäumchen aussehende Pflanze in der Heilkunde verwendet. Heute ist es ein bewährtes naturheilkundliches Mittel bei Entzündungen der Harnwege oder Nierengrieß. Es kann auch bei rheumatischen Beschwerden , stoffwechselbedingt angeschwollenen Beinen oder schlecht heilenden Wunden unterstützend helfen.

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense L.), auch Schachtelhalm genannt, gehört zur Familie der Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae). Sie zählen zu den ältesten Gefäßsporenpflanzen der Welt, die sich bereits vor rund 400 Millionen Jahren entwickelten. Schachtelhalme wuchsen damals zu großen Bäumen mit einer Höhe bis zu 30 Metern heran und waren in sumpfigen Steinkohlewäldern zu finden. Unser heutiger Ackerschachtelhalm ist einer der zwerghaften Überbleibsel dieser uralten Pflanzengruppe. Zu finden ist er heutzutage in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel.

Der lateinische Name equisetum arvense setzt sich aus den Begriffen „equus = das Pferd“ und „seta – Tierhaar, Borste“ zusammen, womit die Borstenhaare der Nackenmähne von Pferden gemeint ist. Der Beiname „arvense“ bedeutet Acker und nimmt Bezug auf den Standort der Pflanze, da sie auf Äckern, feuchten Böden und an Wegrändern wächst. Kieselsäureeinlagerungen in den Stängeln führen dazu, dass diese rau und hart sind. Früher wurde die Pflanze daher auch als „Schmirgelpapier“ und Zinnputzmittel verwendet – daher der im Volksmund verwendete Namen „Zinnkraut“.

Der Ackerschachtelhalm entwickelt zwei Stiele: einen im Frühjahr und einen im Sommer. Im März bis April entwickeln sich blasse, unverzweigte Sprossen, mit zapfenähnlichen, bräunlichen Fruchtständen. Auf diesen befinden sich die Sporen, die durch den Wind verbreitet werden. Im Sommer bildet sich, wenn der Frühjahrstrieb abgestorben ist, bis 50 cm hohe, quirlständige, grüne und rauh gefurchte und unfruchtbare Sprossen. Die Stengelglieder lassen sich schachtelförmig auseinanderziehen, daher der Name Schachtelhalm.

Anwendungsgebiete:

Ackerschachtelhalm hilft bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß.

Wichtigste Inhaltstoffe:

Kieselsäure; Flavonoide (insbesondere
Kämpferol und Quercetin); Alkaloide wie Nikotin

Ackerschachtelhalm in der Phytotherapie

In der Phytotherapie werden zu Heilzwecken die sterilen oberirdischen Teile der Pflanze aus dem Sommertrieb (Schachtelhalmkraut – Equiseti herba) verwendet. Das Schachtelhalmkraut enthält Kieselsäure und Silikate, Flavonoide (insbesondere Kämpferol und Quercetin) sowie geringe Mengen von Alkaloiden wie Nikotin. Es wirkt aquaretisch, hautstoffwechselanregend, antioxidativ und bindehautfestigend.

Bereits im Altertum wurde der Ackerschachtelhalm aufgrund seiner blutstillenden und harntreibenden Wirkung heilkundlich verwendet. Danach geriet es zwar in Vergessenheit, wurde aber von Sebastian Kneipp wiederentdeckt, der das Kraut bei Rheuma und Gicht einsetzte. Heutzutage kommt Schachtelhalmkraut aufgrund seiner leicht aquaretischen (wassertreibenden) Wirkung zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß zum Einsatz. Hier muss bei der Behandlung mit der Heilpflanze unbedingt auf reichliche Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Darüber hinaus kann es innerlich bei Gicht und Rheumatischen Erkrankungen sowie bei posttraumatischen und statischen Ödemen verordnet werden, äußerlich angewendet auch zur unterstützenden Behandlung schlecht heilender Wunden oder zur Juckreizstillung. Nicht angewendet werden darf es bei Ödemen aufgrund von eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion.

Ackerschachtelhalmkraut kommt in der Phytotherapie in Form von Fertigarzneimitteln (pulverisierte Droge in Tabletten, Trockenextrakte in Dragees und Kapseln, alkoholische Auszüge in Tropfen und Saft sowie ölige Auszüge bzw. Glycerinextrakt in Einreibungen) zum Einsatz. Darüber hinaus wird geschnittenes Schachtelhalmkraut zur Teebereitung verwendet.

Ackerschachtelhalm in der Homöopathie

In Homöopathisch kommt Equisetum arvense als homöopathische Urtinktur in Tropfen zum Einsatz. Hier wird die ganze Pflanze des Winterschachtelhalms (Equisetum Hymemale)verwendet. Homöopathische Indikationen für die Anwendung von Equisetum sind Nieren- und Harnwegsinfekte. Typische Leitsymptome sind Nierenschmerzen rechts. Aber auch Blasen-Harnröhrenschmerzen und ständiger Harndrang, die sich nicht durch das Wasserlassen bessern, können wahlanzeigend sein. Die Patientinnen und Patienten sind geistig erschöpft und schnell müde. Das Miktionsende, Bewegung, Druck, Berührung und Sitzen verschlechtern die Symptomatik. Gebessert werden sie durch „Liegen auf dem Rücken und „Liegen am Nachmittag“.

Anwendungsgebiete

  • Bakterielle und entzündliche Harnwegserkrankungen
  • Nierengrieß

Unsere Produkte

In denen Ackerschachtelhalm enthalten ist.

Nichts ist so heilsam, wie die Natur.