Süßholzwurzel Glycyrrhiza glabra

Die Süßholzwurzel wird schon seit dem Altertum in der Naturheilkunde verwendet. Aufgrund ihrer schleimlösenden, schleimhautprotektiven und antientzündlichen Wirkung zählt sie zu den wichtigen Arzneipflanzen bei Husten und Magenentzündungen oder Magen-Darm-Geschwüren.

Die Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) gehört zur Familie der Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae) und wächst im Mittelmeergebiet, in der Ukraine, in Teilen Russlands, Afghanistan sowie in Westasien. Sie blüht von Juni bis Juli. Die Staude kann ein bis zwei Meter hoch wachsen und besitzt eine gelbe, holzige Pfahlwurzel, die unterirdisch mit diversen Nebenwurzeln Ausläufer bildet. Aus dem stark verholzten Rhizom treiben jedes Jahr kräftige Stängel aus, auf denen unpaarig gefiederten Blätter (je 3 bis 7 Paare) sitzen. Die eiförmigen Blätter sind auf der Unterseite mit klebrigen Drüsenhaaren besetzt, ansonsten sind sie kahl. Aus den Blattachseln wachsen blaulila gefärbte Blüten. Die Früchte sind 1,5 bis 2,5 cm lange Hülsen, die nierenförmige Samen tragen.

Sowohl der lateinische (Glycyrrhiza, von gr. ‚glykys’ = süß und ‚rhiza’ = Wurzel) wie auch der deutsche Name (Süßholz) verweisen auf eine hervorstechende Eigenschaft der Pflanzenwurzel: Sie schmeckt sehr süß. Tatsächlich ist sie rund fünfzigmal süßer als Saccharose. Das liegt an dem in der Wurzel enthaltenen Triterpensaponin Glycyrrhizin. Aus den Wurzeln wird ein Süßholzsaft gewonnen, der in Lakritz-Süßwaren verarbeitet und auch als Hustenmittel verwendet wird.

Anwendungsgebiete:

Süßholzwurzel bei Husten und Magenentzündungen, Magen-Darm-Geschwüren, Verdauungsprobleme und Dyspepsie.

Wichtigste Inhaltstoffe:

Triterpensaponine (hauptsächlich Glycyrrhizin);
Flavonoide; Isoflavone; Polysaccharide

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Für die Herstellung von phytotherapeutischen Arzneimitteln werden die getrockneten, geschälten oder ungeschälten Wurzeln mit ihren Ausläufern benutzt. Diese kommen in Form von geschnittener Süßholzwurzel zur Teebereitung, als Trockenextrakte für Aufgüsse oder in festen Formen zur oralen Anwendung sowie in alkoholischen Auszügen in Tropfen zum Einsatz. Die Süßholzwurzel enthält Triterpensaponine (hauptsächlich Glycyrrhizin), Flavonoide, Isoflavone und Polysaccharide.

Süßholzwurzel in der Phytotherapie

Die Süßholzwurzel wird aufgrund ihrer entzündungshemmenden und schleimhautprotektiven Wirkung als unterstützende Therapie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bei Magenschleimhautentzündung eingesetzt. In der Naturheilkunde hat sich die Süßholzwurzel traditionell auch zur Linderung von dyspeptischen Beschwerden und bei Sodbrennen bewährt. Darüber hinaus findet es als schleimlösendes Mittel bei Husten und Bronchialkatarrh Anwendung.

Kontraindikationen

Bei einigen Vorerkrankungen muss auf den Einsatz von Süßholzwurzel verzichtet werden: Dazu zählen durch Gallenstau bedingte Lebererkrankungen, Leberzirrhose, Bluthochdruck, Kaliummangel und schwerer Niereninsuffizienz. Auch in der Schwangerschaft sind Süßholzwurzel und Lakritz zu vermeiden. Eine Anwendung von Süßholzwurzel bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird aufgrund fehlender Erkenntnisse ebenfalls nicht empfohlen.

Neben- und Wechselwirkungen

Bei längerer Anwendung und höherer Dosierung kann es zu Natrium- und Wasser-Retention, Kaliumverlust mit Bluthochdruck, Ödemen und in seltenen Fällen Myoglobinurie kommen. Auch sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wie Thiazid- und Schleifendiuretika möglich. Bei vermindertem Kaliumspiegel ist die Empfindlichkeit gegenüber Digitalisglykosiden erhöht, weshalb eine gleichzeitige Einnahme von Süßholzwurzel mit diesen Medikamenten unterbleiben soll.

Anwendungsgebiete

  • Verdauungsprobleme, Dyspepsie
  • Begleittherapie von Magen- und Darmgeschwüren
  • Gastritiden
  • als Expektorans bei Katarrhen der oberen Atemwege

Unsere Produkte

In denen Süßholzwurzel enthalten ist.

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