Weißdorn Crataegus laevigata

Der sommergrüne Heckenstrauch, der zu den Rosengewächsen (Rosaceae) gehört, wird 3 – 8 Meter hoch und kann bis zu mehreren hundert Jahren alt werden. Der Strauch ist voller dorniger Äste und sein Holz ist außergewöhnlich hart und schwer. Mit rund 200 Arten ist er in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel der Erde vertreten, vorwiegend in Europa, Nordamerika und Asien. Er wächst sowohl in Berglagen bis über 1.600 m als auch in der Ebene. Dabei gedeiht der Strauch auf kalkhaltigen Böden, aber auch in trockenen Gegenden, da er zu den „Tiefwurzlern“ zählt. Zu seinen Lebensräumen zählen Laub- und Nadelwälder, Auen, Waldrändern und Hecken, man findet ihn aber auch an Zäunen, in Gärten und Parkanlagen. Im Mai und Juni prägt die weiße Blütenpracht des Weißdorns viele Landstriche und im Herbst leuchten die kleinen, leuchtenden roten Früchte der Pflanzen ebenfalls kraftvoll.

Anwendungsgebiete:

Weißdorn – Kraft für das Herz. Stärkt das Altersherz und verhilft zu mehr Leistungsfähigkeit.

Wichtigste Inhaltstoffe:

Flavonoide; Oligomere Procyanidine;
Biogene Amine; Triterpensäuren

Namen und Geschichte

In der frühen Vergangenheit wurden der Kraft des Weißdorns mythische Kräfte zugeschrieben. Weißdornhecken wurden als Schutzzaun um Höfe und Felder gepflanzt. Sie sollten das Böse fernhalten. Kranke erhofften sich Linderung ihrer Beschwerden, wenn sie sich durch die Zäune zwängten.

Seinen Namen verdankt der „Weißdorn“ einerseits den weißen Blüten und andererseits den Dornen an seinen Zweigen. Je nach Region kennt man ihn im deutschen Sprachraum auch als Hagedorn, Heckendorn, Mehlbaum, Mehlbeerbusch, Mehlbeere oder auch Zaundorn. Die roten Früchte des Weißdorns dienten der armen Bevölkerung als Nahrungsmittel. Getrocknete Früchte wurden als Mehlzusatz verwendet. Daher der häufige Bezug auf das Mehl in manchen regionalen Bezeichnungen. Der lateinische Begriff Crataegus wiederum bezieht sich auf das harte Holz des Strauchs („krattaios = fest/stark).

In Deutschland heimische Arten ähneln sich stark

In Deutschland sind drei ursprüngliche Arten beheimatet, die allerdings eine sehr starke Ähnlichkeit untereinander aufweisen: Der medizinisch verwendete Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna Jacq.) kann eine Höhe von bis zu 3 – 8 Meter erreichen. Der ebenso zu medizinischen Zwecken verwendete Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata) erreicht mit 3 – 4 Metern eine geringere Wuchshöhe. Das Unterscheidungsmerkmal dieser beiden Arten besteht in der Anzahl der Griffel in der Blüte, aber auch in der Blattform. Die Blätter des Eingriffeligen Weißdorns sind tiefer eingeschnitten als die des Zweigriffeligen Weißdorns, dessen Blätter rautenförmig und gesägt sind. Weniger bekannt ist der Großkelchige Weißdorn (Crataegus. rhipidophylla).

Arzneilich verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe

In der Phytotherapie werden die getrockneten Blüten und beblätterten Zweige, auch als Weißdornblätter mit Blüten bezeichnet, verwendet oder die getrockneten Früchte. Die Weißdornblätter mit Blüten enthalten Flavonoide, oligomere Procyanidine, biogene Amine, Triterpensäure, Polysaccharide, Phenolcarbonsäuren. Die Wirkstoffe der Weißdornfrüchte setzen sich ähnlich zusammen, enthalten jedoch weniger Flavonoide.

Weißdorn in der Phytotherapie

Heute gilt als wissenschaftlich gesichert, dass Extrakte aus Weißdornblättern- und Blüten die Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels verbessern und die Kontraktionsfähigkeit des Herzens positiv beeinflussen. Damit kann Weißdorn das Altersherz dauerhaft stärken und zu mehr Leistungsfähigkeit verhelfen. Untersuchungen konnten bestätigen, dass die enthaltenen oligomeren Procyanidine die durchblutungsfördernde Wirkung von Weißdorn auf die Herzkranzgefäße und den Herzmuskel bewirken. Den Flavonoiden in Crataegus verdanken wir die Steigerung der Herzkraft.

Auch Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass Patienten mit funktioneller Herzschwäche von Weißdorn-Extrakten profitierten können. Beschwerden wie vorübergehend auftretende nervöse Herzbeschwerden, leichte Kurzatmigkeit bei körperlichen Belastungen oder Herzrhythmusstörungen können durch die Gabe von Crataegus positiv beeinflusst werden.

Laut Monografie der Kommission E können alkoholische Extrakte aus Weißdornblätter mit Blüten bei nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens (Herzinsuffizienz entsprechend Stadium II nach New York Heart Association - NYHA) eingesetzt werden. Bei Zubereitungen aus Tee ist das Anwendungsgebiet „nervöse Herzbeschwerden und Unterstützung der Herz- und Kreislauf-Funktion“. Die ESCOP-Monografie zu Weißdorn sieht für die phytotherapeutisch verabreichten Weißdornfrüchte eine Verabreichung bei nervösen Herzbeschwerden und zur Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion vor.

Weißdornblätter mit Blüten können in Form von Tee, Tabletten, Kapseln, Dragees und Tropfen oder als Frischpflanzenpresssaft verabreicht werden. Weißdornfrüchte sind ebenfalls als Tabletten, Dragees, Kapseln und als Tropfen erhältlich.

Die Wirkung benötigt etwas Zeit

Patienten müssen bei der Behandlung mit Weißdorn etwas Geduld aufbringen: Die Heilpflanze wirkt häufig erst nach 6 Wochen Anwendung. Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit chemisch-synthetischen Arzneimitteln oder Lebensmitteln sind keine bekannt. Weißdornextrakte gelten zudem als gut verträglich.

Anwendungsgebiete

  • Leistungsschwäche des Herzens (Herzinsuffizienz im Stadium II nach NYHA)
  • funktionelle oder nervöse Herzbeschwerden
  • Herzrhythmusstörungen
  • Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktion

Unsere Produkte

In denen Weißdorn enthalten ist.

Nichts ist so heilsam, wie die Natur.