Einsatz des Grünen Rezepts in 2019 rückläufig – steuern Sie dagegen!

Der Einsatz des Grünen Rezepts ist im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen ist der stationäre Apothekenmarkt. Im Versandhandel kam es sogar teilweise zu Zuwächsen. Dies zeigt eine Analyse des Statistikdienstleister Iqvia.

Ursache für diese Entwicklung dürfte die im Vergleich zum Jahr 2018 schwächer ausgefallene Erkältungssaison sein, die Arztbesuche gar nicht erst erforderlich gemacht hat. Rund die Hälfte aller Empfehlungen auf grünen Rezepten betreffen nämlich Produktkategorien aus dem Bereich Erkältung.

Seit 2004 müssen die gesetzlichen Krankenkassen rezeptfreie Arzneimittel nicht mehr erstatten. Erhalten Patienten von ihrem Arzt allerdings eine OTC-Verordnung auf einem Grünen Rezept, haben sie in vielen Fällen die Möglichkeit, die Kosten von ihrer Krankenkasse in bestimmtem Umfang zurückzufordern. Das Grüne Rezept dient Patienten als Merkhilfe hinsichtlich Präparatename, Wirkstoff und Darreichungsform und hilft dem Verordner, seine Therapiefreiheit zu behalten. Zudem bleibt er mithilfe des grünen Rezeptes umfassender über die Medikationspalette seines Patienten informiert.

Rezeptfreie Arzneimittel: Rückgang bei Verordnungen auf grünem Rezept
Im Jahr 2019 wurden insgesamt 45 Mio. Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel auf grünen Rezepten getätigt. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber 2018 um gut 8 %. Zu den führenden, auf dem grünen Rezept empfohlenen Präparategruppen zählen verschiedene Erkältungsmittel, Produkte gegen Schmerzen, Durchfallerkrankungen und Allergien. Sämtliche Top 10 Kategorien verzeichnen rückläufige Verordnungen bzw. Empfehlungen. Erkältungs- und Schmerzmittel, die bei Erkältungskrankheiten ebenfalls häufig angewendet werden, vereinen dabei zusammen fast die Hälfte der Verordnungen auf grünen Rezepten auf sich. Auf die 10 am häufigsten entfällt fast ein Fünftel der Verordnungen (18 %).

Rezeptfreie Erkältungsmittel via Versandhandel: teilweise steigende Nachfrage
Im Versandhandel 2019 weisen die meisten rezeptfreien Arzneigruppen aus den Bereichen Erkältung und Schmerz eine steigende Nachfrage aus; nur wenige Gruppen verzeichnen hier eine Stagnation oder gar Rückgänge. Der Aufwind im Versand steht nur vordergründig im Gegensatz zu den rückläufigen Empfehlungen auf grünen Rezepten. Denn Erkältungssymptome werden vielfach erst einmal mittels Selbstmedikation und ohne Arztbesuch zu bekämpfen versucht. Möglicherweise trägt hierzu auch bei, dass die Verbraucher aus früheren Empfehlungen auf grünen Rezepten die Medikamente kennen und sie in der Folge die Präparate auch via Versand kaufen.

Grünes Rezept nutzen
Als Arzt sollten Sie das Grüne Rezept gezielt einsetzen. Ihre Patienten und Patientinnen haben so alle wichtigen Informationen zum rezeptfreien Arzneimittel auf einem Rezept und müssen sich den Produktnamen oder Wirkstoff nicht merken. Ihre schriftliche Verordnung auf dem Grünen Rezept erhöht das Vertrauen in Ihre Therapie und die Compliance der Patientinnen und Patienten. Zudem wird der Apotheker das Präparat aushändigen, das Sie als behandelnder Arzt oder Therapeut ausgewählt haben.
Außerdem erstatten viele gesetzliche Krankenversicherer im Rahmen von Satzungsleistungen die Kosten für rezeptfreie Arzneimittel, vorausgesetzt dass Sie das rezeptfreie Arzneimittel auf einem Grünen Rezept verordnet haben.

Fordern Sie Grüne Rezepte hier an.

Quelle: iqvia.com

Nichts ist so heilsam, wie die Natur.