Ernährungstipps bei Magen-Darm-Beschwerden

Es gibt viele Gründe für Magen-Darm- oder Verdauungsbeschwerden. Mitunter reagieren Betroffene auf bestimmte Nahrungsmittel. Dann können ein paar allgemeine Regeln helfen, die Beschwerden zu vermeiden oder zu lindern.

Da Patienten mit Verdauungsbeschwerden oftmals sehr unterschiedlich auf Lebensmittel reagieren, ist es grundsätzlich sinnvoll, sich das Essverhalten der Patienten z. B. mit Hilfe eines Ernährungstagebuchs genauer anzuschauen. So können Sie Nahrungsaufnahme mit den auftretenden Beschwerden besser in Korrelation setzen.

Im Zusammenhang mit Magen-Darm-Beschwerden hilft es häufig einige ballaststoffreiche Lebensmittel, Fett oder Zucker eingeschränkt zu verzehren. Eine Metaanalyse, die Studien ausgewertet hat, die sich den Zusammenhang zwischen funktioneller Dyspepsie und Nährstoffen, Nahrungsmitteln und Nahrungsmittelbestandteilen bei Erwachsenen angeschaut haben, kommt zu dem Ergebnis, dass Weizen und insbesondere Gluten, FODMAPs (Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole), fettreiche Lebensmittel und natürliche Lebensmittelzusätze einen gewissen Einfluss auf die Entstehung von funktionellen Dyspepsien haben [1].

Konkrete Nahrungsmittel-Empfehlungen

Grundsätzlich sollte die Ernährung sich bei Magen-Darm-Beschwerden am Schweregrad der Erkrankung ausrichten. Bei starken Beschwerden sollte initial erst einmal auf alle Lebensmittel verzichtet werden, die zu einer Reizung des Verdauungstraktes führen können. Bei leichterem Verlauf oder wenn die Beschwerden abgeklungen sind, wird die Ernährung auf „leichte Vollkost-Ernährung" auf Basis der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) umgestellt. Es gibt hierbei keine prinzipiellen Diätvorschriften, sondern schwer bekömmliche Lebensmittel und Speisen sollten gemieden werden. Innerhalb einzelner Lebensmittelgruppen (Getreide, Gemüse, Obst, Milchprodukte etc.) erweisen sich einige Lebensmittel als eher bekömmlich und andere als weniger günstig (siehe Tabelle 1).

 
Lebensmittelgruppe Empfehlenswert Weniger empfehlenswert
Getreide, Kartoffeln Buchweizen, Hafer, Hirse, Reis, Quinoa, fettarme Kartoffelgerichte, feingemahlene Vollkornbrote frittierte oder in fett ausgebackene Kartoffel- oder Getreidegerichte oder Backwaren
Gemüse, Salat stilles Wasser, ungesüßter Tee (z.B. Fenchel-, Anis-, Kümmeltee) Kaffee, Limonaden, Fruchtnektare, Alkohol
Obst Reifes Obst (z.B. Beeren Unreifes Obst und Wassermelone, Zitrusfrüchte
Milch-Produkte fettarme Milchprodukte, Käsesorten (bis 45% Fett) Vollmilch, Sahne, Rahm, sehr fetthaltige Käsesorten
Fleisch, Wurst, Fisch mageres Fleisch wie Huhn und Pute, unpanierter Seefisch, Lachsschinken fettes, geräuchertes und gepökeltes oder scharf angebratenes Fleisch, fetter Fisch oder Fisch in cremigen Soßen
Eier weich gekochtes Ei, Omelett, Rührei Spiegelei
Getränke stilles Wasser, ungesüßter Tee (z.B. Fenchel-, Anis-, Kümmeltee) Kaffee, Limonaden, Fruchtnektare, Alkohol

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tabelle 1: Verträgliche und weniger verträgliche Lebensmittel bei Magen-Darm-Beschwerden (modifiziert nach [2])

Allgemeine Ernährungstipps

Darüber hinaus sollten Patientinnen und Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden einige Empfehlungen berücksichtigen, die ihnen Linderung bringen können:

  • regelmäßige kleinere Mahlzeiten
  • Mahlzeiten in Ruhe einnehmen
  • die Nahrung gut kauen
  • auf fettreiche Nahrungsmitteln verzichten
  • Kaffee, Alkohol, Nikotin und schwarzen Tee möglichst reduzieren
  • verzichten Sie auf sehr saure, süße, salzige, stark gewürzte, heiße oder eiskalte Speisen
  • Zuckeraustauschstoffe wie Inulin, Isomalt, Maltitol, Mannit, Sorbitol, Fructose, Xylitol meiden
  • schonende Zubereitungsarten wie Kochen, Dämpfen, Dünsten oder Schmoren wählen
  • ausreichend trinken, insbesondere wenn Ballaststoffe gegessen werden

Quellen
1. K. R. Duncanson, N. J. Talley, M. M. Walker, T. L. Burrows: Food and functional dyspepsia: a systematic review. Journal of human Nutrition and dietetics; Volume 31, Issue3, June 2018, 390-407. |https://doi.org/10.1111/jhn.12506
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/jhn.12506
2. M. J. Dähling: Die Rolle der Ernährung bei funktioneller Dyspepsie. Bachelor Thesis. 2016. http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2016/3412/

Nichts ist so heilsam, wie die Natur.