Passionsblume fördert Schlaf und lindert Unruhe- und Angstzustände

Immer mehr Menschen leiden unter Nervosität, Unruhe- und Angstzustände sowie Schlafstörungen. Die Wirkstoffe der Passionsblume lindern diese Beschwerden und wirken beruhigend, angstlösend und können das Einschlafen erleichtern.

Die Passionsblume (Passiflora incarnata) ist ursprünglich im feuchtwarmen Klima der tropischen Regenwälder in Mittel-, Nord- und Südamerikas beheimatet. Einige Arten wachsen auch in Asien, Australien und Neuseeland. Bei den Passionsblumen handelt es sich um ein immergrünes Schlinggewächs mit außergewöhnlich schönen und anmutigen Blüten. Diese blühen allerdings nur einen Tag, verströmen in der Zeit aber ein angenehmes Aroma. Die fleischfarbene Passionsblume kann im Freien auch in Europa überwintern und ist als Zierpflanze sehr beliebt. In Europa treibt sie aber keine Früchte. Von den weltweit vorkommenden ca. 500 Arten, ist die Passiflora incarnata medizinisch relevant.

Ihren Namen erhielt die Passionsblume von Missionaren in Amerika, die in den Blüten Hinweise auf die Leidensgeschichte Christi sahen. Der Kelch war für sie ein Symbol für die Dornenkrone, die fünf Staubblätter standen für die Wundmale, die Säule mit Fruchtknoten für den Pfahl, an den Jesus gebunden war, und die drei Blütennarben für die Nägel am Kreuz. Der Namenszusatz „incarnata" steht für die Passion Christi.

Arzneilich werden die getrockneten, zerkleinerten oder geschnittenen, oberirdischen Teile der Pflanze (Passiflorae herba) verwendet, wobei die Blätter deutlich überwiegend, die Droge aber auch Blüten- und Fruchtteile enthalten kann. Passionsblumenkraut enthält die Wirkstoffe: Flavonoide, Maltol, cyanogene Glykoside, Cumarinderivate, freie Aminosäuren, Phenolsäuren und geringe Mengen ätherische Öle. Die Wirkstoffe wirken beruhigend, schlaffördernd, angst- und krampflösend.

Studien weisen darauf hin, dass die Passionsblume ihre beruhigenden und angsthemmenden Wirkungen u.a. über den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) entfaltet. Die Effekte scheinen daher zu rühren, dass im Nervensystem die Bindung des Botenstoffs 3H-GABA am GABAA-Rezeptor gehemmt wird und so überschießende Nervenimpulse gedämpft werden. Noch ist unklar, welche Inhaltstoffe dafür verantwortlich sind.

Die Passionsblume wird als Heilpflanze bei nervösen Unruhezuständen, vor allem auch in Verbindung mit Angstzuständen, Einschlafstörungen, und Konzentrationsschwierigkeiten eingesetzt. Sie kann aber auch bei nervösen Magenbeschwerden angewendet. Darüber hinaus gilt es als Spasmolytikum. Passionsblumenkraut hat sich insbesondere als Tagessedativum bewährt, weil es keine Müdigkeit hervorruft und zugleich Konzentration und Gelassenheit fördert. Darüber hinaus macht die Heilpflanze anders als klassische Benzodiazepine nicht abhängig und ist nebenwirkungsfrei. Im Regelfall wird Passiflora mit anderen beruhigenden Heilpflanzen wir Baldrian, Hopfen oder Melisse kombiniert, die synergistisch wirken.

Passiflora incarnata in der Homöopathie
Die homöopathische Urtinktur wird aus dem frisch blühenden Kraut hergestellt. In der Homöopathie wird Passiflora Incarnata veabreicht bei Neuralgien, Schlaflosigkeit insbesondere von erschöpften und überarbeiteten Menschen oder Kindern, allgemeiner Erschöpfung und Neurosen. Mit gutem Erfolg wird Passiflora auch bei sorgenvollen Menschen, aber auch bei Krampfneigung verwendet. Passiflora kann auch zahnenden Kindern Linderung bringen. Als Palliativum hilft sie auch beim Entzug nach Drogen- oder Alkoholmissbrauch.

Nichts ist so heilsam, wie die Natur.