Nervöse Unruhe, Schlafstörungen und Anspannung sind weit verbreitete Probleme, die die Gesundheit und die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigen können. Nicht selten haben Sie auch Auswirkungen auf das Herz. Glücklicherweise gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, um hier gegenzusteuern. Neben Entspannungsverfahren und Bewegung haben bestimmte Heilpflanzen positive Wirkung auf das nervöse Herz.
Neben Stress können auch ein zu hoher Konsum von Kaffee, Nikotin oder Alkohol, Drogenkonsum, bestimmte Medikamente (Antidepressiva, Grippe- und Asthmamittel) oder der Entzug von Medikamenten (Schlaf- oder bestimmten Beruhigungsmitteln), sowie einige Erkrankungen (z. B: Hypoglykämie, Hypotonie, vegetative Dystonie, Hyperthyreose, Hormonumstellungen, funktionelle Herzbeschwerden, psychische Erkrankungen oder Demenz) zu nervöser Unruhe führen.
Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung
Die Behandlung der Betroffenen richtet sich gezielt nach der vorliegenden Grunderkrankung. Liegen funktionelle Störungen vor, müssen die Ursachen gefunden und ebenfalls gezielt behandelt werden. Bei funktionellen Herzbeschwerden müssen unbedingt ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden. Die Behandlung kann je nach Ursache variieren. In einigen Fällen kann eine Psychotherapie, wie zum Beispiel eine kognitive Verhaltenstherapie, hilfreich sein, um mit der Unruhe umzugehen und Bewältigungsstrategien zu erlernen. Viele Betroffene profitieren von Entspannungstechniken, wie Autogenes Training, Achtsamkeitstraining, Meditation, Yoga oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, sowie regelmäßiger Bewegung. In anderen Fällen werden Medikamente verschrieben, um die Symptome zu lindern.
Heilpflanzen beim nervösen Herzen
Heilpflanzen spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von nervös bedingten Herzbeschwerden und bieten eine wirksame, nebenwirkungsarme und gut verträgliche Therapieoption. Die typischen Symptome für nervöse Herzbeschwerden sind: Herzrasen, Brustenge, Herzstolpern, Atemnot und Panikattacken. Da sie häufig begleitet werden von Unruhe, Nervosität sowie Schlafstörungen, Erschöpfung und Stressempfingen, müssen die verordneten pflanzlichen Therapeutika nicht nur das Herz stärken, sondern auch beruhigen. Potente Heilpflanzen sind bei nervösen Herzbeschwerden der herzkräftigende Weißdorn und das hormonregulierende Herzgespann, am besten kombiniert mit den beruhigenden Heilpflanzen Baldrian, Melisse oder Passionsblume.
Weißdorn – Crataegus oxycantha
Der Weißdorn ist das pflanzliche Mittel bei funktionellen Herzbeschwerden, dass bei allen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems eingesetzt werden kann. Es lindert nicht nur die nervösen Herzbeschwerden, sondern stärkt auch die Herzfunktion. In der Phytotherapie werden die getrockneten Blüten und Zweige oder die getrockneten Früchte verwendet, die Flavonoide, oligomere Procyanidine, biogene Amine, Triterpensäure, Polysaccharide und Phenolcarbonsäuren enthalten. Diese fördern die Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels. Außerdem steigern sie die Pumpleistung des Herzens.
Herzgespann – Leonurus cardiaca
Eine weitere wichtige Heilpflanze zur Behandlung von funktionellen Herzbeschwerden ist das Herzgespann. Herzgespannkraut enthält Iridoide, Diterpene, Triterpene, Alkaloide, Bitterstoffe, Flavonoide, Kaffeesäure-Derivate und Phenylethanoide sowie Gerbstoffe. Diese Inhaltsstoffe wirken leicht negativ chronotrop, schwach blutdrucksenkend und beruhigend sowie entkrampfend. Außerdem wird die Durchblutung des Herzens verbessert. Traditionell wird Leonurus bei nervöser Anspannung, bei leichten Herzbeschwerden nervösen Ursprungs, Bluthochdruck sowie Herzklopfen angewendet.
Baldrian – Valeriana officinalis
Die Baldrianwurzel enthält ätherisches Öl, Lignane, Alkaloide, Flavonoide sowie Valerensäure. Sie wirken spasmolytisch, angstlösend sowie muskelentspannend. Sie greifen an GABA-Benzodiazepinrezeptoren und Adenosinrezeptoren an und wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Baldrian hilft nicht nur bei nervös bedingter Unruhe, sondern auch bei nervösen Dysbalancen der Herzfunktion. Häufig findet man Baldrianextrakt in Kombinationsarzneimitteln, da er sich gut mit ähnlich wirkenden Heilpflanzen wie Hopfen, Melisse und Passionsblume kombinieren lässt. In Oxacant® sedativ Liquid wurde er mit Weißdorn, Herzgespann und Melissenblättern kombiniert und sorgt gemeinsam mit der Melisse für die beruhigende Komponente des pflanzlichen herzberuhigenden Arzneimittels.
Melisse – Melissa officinalis
Die Melisse (Melissa officinalis) wirkt beruhigend und entspannend auf das vegetative Nervensystem In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter der Melisse (Melisse folium) verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, Triterpensäuren sowie Phenylcarbonsäuren. Diese sind verantwortlich für die beruhigende, krampf- und angstlösende, schlaffördernde, blähungswidrige und leicht antivirale Wirkung. Die krampflösenden und karminativen Eigenschaften helfen bei Blähungen und Völlegefühl, ein Aspekt, der auch bei verdauungsbedingten Herzbeschwerden interessant ist. Zudem eignet sich die Melisse bei leichten nervösen Herzbeschwerden (Oxacant® sedativ Liquid Link)
Passionsblume – Passiflora incarnata
Der Verlust der natürlichen Balance zwischen Anspannung und Entspannung geht nicht selten mit Angstzuständen einher. Hier kommt die Passionsblume mit ihren Inhaltstoffen wie Flavonoide, cyanogene Glykoside, freie Aminosäuren und Polysaccharide zum Einsatz. Studien weisen darauf hin, dass die Passionsblume ihre beruhigenden und angsthemmenden Wirkungen u.a. über den Neurotransmitter GABA entfaltet. Die Effekte scheinen daher zu rühren, dass im Nervensystem die Bindung des Botenstoffs 3H-GABA am GABAA-Rezeptor gehemmt wird. Noch ist unklar, welche Inhaltstoffe dafür verantwortlich sind. Passionsblumenkraut hat sich insbesondere als Tagessedativum bewährt, weil es keine Müdigkeit hervorruft.
Fertigarzneimittel bei nervösen Herzbeschwerden
Bei nervös bedingten Herzbeschwerden hat sich das traditionelle pflanzliche Präparat Oxacant® sedativ Liquid bewährt, das Bestandteile der herzwirksamen Heilpflanzen von Weißdorn, Herzgespann, Melisse und Baldrian enthält. Eine Dosierung von 3-mal täglich 20 bis 30 Tropfen ist hier empfehlenswert. Um begleitende nervöse Störungen mit Unruhe und Verstimmungszustände entgegenzuwirken, bietet sich die Gabe von Hyperforat® Nervohom an: zwei Milliliter einmal täglich intramuskulär, subkutan bzw. langsam intravenös injizieren. Spartiol® Cardiohom lindert die Beschwerden bei nervös bedingten Herzrhythmusstörungen, Herzstolpern sowie Herzschwäche mit unregelmäßigem Herzschlag. Die Anwendungsgebiete von Spartiol® Cardiohom leiten sich aus dem homöopathischen Arzneimittelbild ab.