Wechseljahre – Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Erkrankungen des Herzens gelten auch heute oft noch als typisch für Männer. Dabei erhöhen hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen deutlich. Sie erkranken allerdings meistens erst in einem höheren Lebensalter als Männer. Entscheidend ist auch für Frauen neben der Prävention eine frühzeitige Behandlung. Bei funktionellen Beschwerden sind pflanzliche Arzneimittel eine wichtige Therapieoption.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden bei Frauen immer noch unterschätzt, dabei sind diese Erkrankungen mit rund 190.700 Sterbefällen im Jahr 2022 die häufigste Todesursache bei Frauen. Am häufigsten sterben Frauen an der koronaren Herzkrankheit (KHK) mit rund 34.900 Gestorbenen (2022). An Herzinsuffizienz sterben rund 22.900 Frauen. Etwa 19.000 Frauen sterben pro Jahr allein in Deutschland an einem Herzinfarkt - das sind mehr Todesfälle als z. B. durch Brustkrebs (1).

Für Frauen gelten dieselben Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen wie für Männer: Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, genetische Faktoren, Übergewicht sowie Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Stress sowie ungenügend oder unregelmäßiger Schlaf. In den Wechseljahren können die hormonellen Veränderungen die Risikokonstellation für Herz und Gefäße für Frauen zusätzlich verschärfen. 

Der Herzinfarkt: Kein reines „Männerphänomen“
Der Herzinfarkt gilt als typische Männerkrankheit, dabei gehört er auch bei Frauen zu den häufigsten Todesursachen. Die Erkrankung tritt – wie alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen – bei Frauen allerdings etwa zehn Jahre später auf als bei Männern, im Durchschnitt also ab Anfang Siebzig. Frauen sind bis zum Beginn der Wechseljahre durch ihre weiblichen Hormone geschützt, da die Östrogene Entzündungsreaktionen und Blutgerinnung beeinflussen, die Blutgefäße erweitern und so vor der Bildung arteriosklerotischer Plaques in den Koronararterien schützen. Da der Schutz durch die Hormone nach den Wechseljahren nachlässt, steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden – und zwar rascher als bei Männern. Das erhöhte Risiko gilt für alle Erkrankungen von Herz und Gefäßen.

Bei Frauen ist der Herzinfarkt anhand der Symptome oftmals nicht so klar zu erkennen wie bei Männern. Häufig steht bei Frauen nicht der typische Brustschmerz als Hauptsymptom des Herzinfarkts im Vordergrund, sondern andere Symptome, wie Atemnot, ein Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit, Angstzustände, Schweißausbruch, Übelkeit oder Erbrechen, Schmerz im Oberbauch oder im Rücken. Gerade bei älteren Frauen sind die Herzinfarktsymptome weniger charakteristisch. Dies führt dazu, dass die behandelnden Ärzte die Beschwerden nicht als Herzinfarkt deuten und so bis zur Behandlung wertvolle Zeit vergeht.

Die Therapie des Herzinfarktes ist prinzipiell für beide Geschlechter gleich. Das verschlossene Herzkranzgefäß muss so schnell wie möglich wieder geöffnet werden, denn nach sechs Stunden ist der Herzmuskel irreversibel geschädigt. Die anschließende medikamentöse Therapie unterscheidet sich bisher zwischen den Geschlechtern nicht. Dies liegt aber auch daran, dass man bisher möglicherweise notwendige Unterschiede bei Dosierung und Art der Medikation noch nicht ausreichend in klinischen Studien untersucht hat.

Takotsubo-Syndrom (broken heart syndrom)
Eine Sonderform des Herzinfarkts, die überwiegend bei Frauen in der Menopause auftritt, ist das Takotsubo-Syndrom („broken heart syndrom“). Ausgelöst wird das Syndrom in 60¬80 Prozent durch akuten emotionalen oder physischen Stress. Es kommt zu den typischen Beschwerden, Veränderungen im EKG und Laborbefunden eines Herzinfarkts, ohne dass sich Verschlüsse einer großen Herzkranzarterie nachweisen lassen. Auch wenn ein Takotsubo-Syndrom kein klassischer Herzinfarkt ist, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, wie Herzrhythmusstörungen oder Herztod, weil die Pumpleistung des Herzens zu schwach ist. 

Risiko durch Bluthochdruck besonders nach der Menopause
In den Wechseljahren verdoppelt sich das Risiko von Frauen, an Bluthochdruck zu erkranken, da der Östrogenspiegel im Blut in dieser Lebensspanne sinkt. Östrogen wirkt blutdrucksenkend und sorgt für elastische Gefäße. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Hormons Testosteron, was den Blutdruck steigen lässt. Bei vielen Frauen in und nach den Wechseljahren kommen neben Übergewicht als Risikofaktor für Bluthochdruck noch Schlafstörungen hinzu.

Schlafstörungen während und nach der Menopause
Ein gesunder Schlaf hilft Stoffwechselprozesse wie den Fett- und Zuckerstoffwechsel zu regulieren und das Immunsystem zu stärken. Außerdem wird der Blutdruck in dieser Ruhephase langfristig konstant gehalten. Frauen in und nach den Wechseljahren leiden verstärkt unter Schlafstörungen (2), was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Studien deuten auch auf einen Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und schlechter Herzgesundheit, dem Vorhandensein einer obstruktiven Schlafapnoe sowie einer ungesunden Ernährung. So hatten Frauen mit Zeichen von Schaflosigkeit einen schlechteren Body Mass Index (BMI) (3). 

Herzinsuffizienz
Rund die Hälfte der Betroffenen mit einer Herzinsuffizienz ist weiblich, dennoch wird die Herzschwäche bei Frauen oft spät erkannt und behandelt. Das liegt auch daran, dass sie die Symptome nicht ernst nehmen und sie auf ihr Alter zurückführen. Bei Frauen tritt besonders häufig eine diastolische Herzinsuffizienz (HFpEF) auf, bei der die Auswurfleistung des Herzens (Systole) zwar normal ist, die Diastole durch die „Versteifung“ des Herzmuskels aber beeinträchtigt ist. Leitsymptome der HFpEF sind eine eingeschränkte körperliche Belastbarkeit und Atemnot schon bei leichter körperlicher Belastung.

Prävention Herzinfarkt
Um Bluthochdruck und das Entstehen von Arteriosklerose zu vermeiden und damit langfristig das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko zu senken, sollten die oben genannten Risikofaktoren beachtet und behandelt werden. Im Vordergrund steht hier ein gesunder Lebensstil: Neben regelmäßiger körperlicher Aktivität und Gewichtsreduktion ist eine herzgesunde Ernährung z. B.in Form einer mediterranen Kost mit viel Gemüse und Obst, Ballaststoffen, Fisch, Nüssen und hochwertigen pflanzlichen Ölen, zu empfehlen. Ein Rauchverzicht ist unerlässlich.

Phytotherapie zur Unterstützung der Herzfunktion
Bei funktionellen Herzbeschwerden, Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen sind Phytotherapeutika eine bewährte Therapieoption. Bei nervösen Herzbeschwerden stehen zum Beispiel Heilpflanzenkombinationen aus herzkräftigendem Weißdorn und Herzgespann mit seiner hormonregulierenden Wirkung in Kombination mit beruhigenden Heilpflanzen wie Melisse, Baldrian, Passionsblume und Johanniskraut zu Verfügung. Hier hat sich das traditionelle pflanzliche Präparat Oxacant® Sedativ Liquid bewährt, dass Bestandteile der herzwirksamen Heilpflanzen von Weißdorn, Herzgespann, Melisse und Baldrian enthält. Um begleitende nervöse Störungen mit Unruhe und Verstimmungszustände entgegenzuwirken, bietet sich die Gabe von Hyperforat® Nervohom an.

Der Weißdorn zählt insbesondere zu den verlässlichen Helfern bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens und bei Herzinsuffizienz. Eine Langzeittherapie mit Weißdornextrakten bei Herzinsuffizienz NYHA I-II trägt zu einer Verbesserung der Beschwerden und der Lebensqualität bei. Darüber hinaus zählen aber auch u.a. Maiglöckchen oder Strophanthus zu den Heilpflanzen, die die Beschwerden einer leichten Herzinsuffizienz oder eines Altersherzens lindern können. Ein hochdosiertes Weißdorn-Fluidextrakt ist Oxacant® mono. Den flüssigen Zubereitungen als Weißdorn-Fluidextrakt wird von Therapeuten pharmakodynamisch eine bessere Wirkung als den Extrakt-Pulvern in Tablettenform zugesprochen.

Stehen symptomatisch leichte Rhythmusstörungen im Vordergrund, kann neben Weißdorn und Herzgespann auch an den einheimischen Besenginster gedacht werden. Das Kraut des Besenginsters wirkt antiarrhythmisch, leicht negativ inotrop, und führt zu einer Erhöhung des venösen Drucks. Spartiol® Cardiohom mit der Urtinktur von Sarothamnus scoparius (Besenginster) hat einen regulierenden Einfluss auf den Herzrhythmus, besonders bei tachykarden Zuständen. In Verbindung mit Weißdorn (Oxacant® mono) kann Spartiol® Cardiohom aber auch bei Bradykardien wertvolle Dienste leisten.

Quellen

  1. Destatis – Statistisches Bundesamt:  Todesursachen Anzahl der Gestorbenen nach Kapiteln der ICD-10 und nach Geschlecht für 2022: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/gestorbene_anzahl.html?nn=210776
  2. American Heart Association, Sleep problems linked to heart health risks during and after menopause (PM der AHA vom 4. Dez. 2023): https://www.heart.org/en/news/2023/12/04/sleep-problems-linked-to-heart-health-risks-during-and-after-menopause
  3. American Heart Association, Scientific Session 2023 – Associations Between Multiple Dimensions of Poor Sleep and Life’s Essential 8 Cardiovascular Health Score During the Menopausal Transition: Findings From the AHA Research Goes Red Weight Study (12. Nov. 2023): https://www.abstractsonline.com/pp8/?_ga=2.252499981.569559676.1693429947-1069604919.1693247687#!/10871/presentation/9760
Nichts ist so heilsam, wie die Natur.