Besenginster Sarothamnus scoparius

Im Frühsommer verzaubert der Besenginster mit seiner gelben Blütenpracht Gärten, Waldränder und Böschungen. Der Schmetterlingsblütler ist aber nicht nur prächtig anzusehen, er wirkt auch positiv auf Herz und Haut. Seine Inhaltsstoffe harmonisieren Herz und Kreislauf und lindern die Symptome bei entzündlich ekzematösen Hauterkrankungen. So sollte er in keiner Praxis fehlen.

Die Volksheilkunde setzte den Besenginster traditionell bei Ödemen, rheumatischen Erkrankungen, Nieren- und Gallensteinen ein. Heute hat der Besenginster vor allem in der pflanzlichen Therapie von funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen Bedeutung.

Der Besenginster (Cytisus scoparius/Sarothamnus scoparius) ist ein Schmetterlingsgewächs (Fabaceae)und in ganz Europa heimisch. Er ist in vielen Gärten, an Waldrändern und Böschungen anzutreffen. Der Besenginsterstrauch wird ca. 50–200 cm hoch. Die gelben Blüten der Pflanze leuchten farbenfroh und sind entweder einzeln oder zu zweit in den Achseln der Blätter angesiedelt. Die Stängel des Strauches sind mehrfach kantig und gerillt. Nach der Blütezeit entwickeln sich Hülsenfrüchte, in denen die dunkelbraunen Samen reifen.

Nomen est omen: Die botanische Bezeichnung für Besenginster lautet: Cytisus scoparius. Eine Erstveröffentlichung von Besenginster erfolgte 1753 durch Carl von Linné, allerdings unter dem Namen Spartium scoparium. Der Name Cytisus scoparius (L.) wurde erst später durch Heinrich Friedrich eingeführt. Das weitere Synonym Sarothamnus scoparius (L) findet heutzutage vor allem in der Homöopathie Verwendung.

Der Name des Besenginsters steht mit seinem Nutzen in engem Zusammenhang. In den vergangenen Jahrhunderten wurden nämlich aus den biegsamen Zweigen des Strauches Besen hergestellt. Saron (griechisch) heißt „Besen“ und „thamnos“ (griechisch) Strauch. Auch der lateinische Artname scoparius geht auf „scopa“ = Besen zurück.

Anwendungsgebiete:

Besenginster – wenn das Herz schwächelt und stolpert.

Wichtigste Inhaltstoffe:

Chinolizidinalkaloide (bis zu 90 % Spartein);
Tyramin

Besenginster in der Phytotherapie

Das arzneilich verwendete Kraut des Besenginsters enthält als wichtigste Inhaltsstoffe das Alkaloid Spartein und das biogene Amin Tyramin. Spartein wirkt auf das Reizleitungssystem des Herzens, indem es den Natriumtransport durch die Zellmembran und damit die Erregungsbildung hemmt, indem es die Übertragung elektrischer Impulse verlangsamt und reguliert. Das Alkaloid harmonisiert so Herz und Kreislauf, weil es eine zu schnelle Schlagfolge verlangsamt, ohne die Regelmäßigkeit des Herzschlages zu beeinträchtigen. Das Herz wird gegen übermäßig nervöse Belastungen abgeschirmt. Puls und Kreislauf normalisieren sich. Die Pumpkraft des Herzens wird durch Besenginster nicht gemindert: Pumpleistung und Blutversorgung des Körpers bleiben voll erhalten. Das biogene Amid Tyramin wirkt leicht gefäßverengend und kann so einen zu niedrigen Blutdruck positiv beeinflussen. In Summe wirkt das Besenginsterkraut antiarrhythmisch, leicht negativ inotrop, und führt zu einer Erhöhung des venösen Drucks. Darüber hinaus kommt Besenginster bei entzündlichen ekzematösen Hauterkrankungen mit Juckreiz zur Anwendung.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Die Therapie mit Besenginsterkraut gilt als risikoarm und gut verträglich. Da Besenginsterkraut die glatten Muskeln des Uterus kontrahieren kann, sollte jedoch auf eine Anwendung in der Schwangerschaft verzichtet werde. Auch bei Bluthochdruck sollte das Kraut nicht eingenommen werden. Bei einer gleichzeitigen Anwendung mit MAO-Hemmern kann es aufgrund des Tyramingehalts von Besenginsterkraut zu Blutdruckkrisen kommen.

Vorsicht bei Besenginstersamen

Die Samen und Blätter des Besenginsters enthalten das Alkaloid Spartein, das als s giftig gilt. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin stuft den Besenginster zwar als Pflanze mit leichter Vergiftungsmöglichkeit ein, trotzdem sollte man insbesondere Kinder warnen, mit den Samen und Blättern zu spielen oder sie zu essen. Bauchschmerzen, Erbrechen, Herzrhythmus- und Kreislaufstörungen sind mögliche Symptome einer Vergiftung mit Besenginstersamen.

Sarothamnus scoparius in der Homöopathie

Cytisus scoparius findet sich heutzutage vor allem in homöopathischen Urtinkturen, die aus den frischen Blüten oder aus dem frisch blühenden Kraut hergestellt werden. Auch in der Homöopathie findet die Arznei Anwendung bei Arrhythmien, Herzinsuffizienz sowie entzündlichen und ekzematösen Dermatitiden.

Das Mittel ist indiziert, wenn der Herzmuskel und das Reizleitungssystem betroffen sind. Die wahlanzeigenden Symptome sind bei Herzbeschwerden eine Pulsbeschleunigung mit Herzklopfen und -stichen, vor allem nachts und in Ruhe. Die Symptomatik verschlechtert sich zudem schon bei geringer Anstrengung. Kennzeichnend sind auch Beklemmungsgefühle in der Herzgegend mit Druck- und Angstgefühl. Bei Problemen der Haust sind wassergefüllte Bläschen mit starkem Juckreiz und Urtikaria sowie Ekzeme wahlanzeigend. Sarothamnus kann auch Mittel der Wahl bei starkem nächtlichem Harndrang (morgens um vier Uhr) mit großer Urinmenge sein.

Patienten, bei denen das Mittel angezeigt ist, sind oft leicht reizbar, auffahrend und schnell verärgert. Die Gemütserregungen verstärken sich oft nachts. Tagsüber sind sie müde, abgeschlagen und verzagt. Der Schlaf ist oberflächlich und oft unterbrochen. Im Freien fühlen sich die Patienten besser, nachts zwischen drei und vier Uhr verschlechtern sich die Symptome.

Anwendungsgebiete

  • funktionelle Herz- und Kreislaufbeschwerden (Herzrythmusstörungen und Herzschwäche, Kreislaufstörungen)
  • entzündliche ekzematöse Hauterkrankungen

Unsere Produkte

In denen Besenginster enthalten ist.

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