Löwenzahn Taraxacum officinale

Der Löwenzahn blüht im Frühjahr herrlich gelb auf Wiesen und Feldern. Kinder lieben ihn als Pusteblume, denn die Flugsamen des Löwenzahns fliegen angepustet durch die Luft. Aber der Löwenzahn ist nicht nur schön anzusehen, er ist auch eine potente Heilpflanze, die nicht nur den Stoffwechsel anregt, sondern auch die Nieren-, Gallen- und Leberfunktion unterstützt und bei Verdauungsbeschwerden Linderung bringt.

Löwenzahn ist weltweit verbreitet. Er wächst auf Wiesen, Weiden sowie Äckern und ist häufig auch an Schutthalden, Straßenränder oder Bahndämmen zu finden. Gärtner lieben den Löwenzahn wegen seiner tiefen, kräftigen und fleischigen Pfahlwurzeln nicht besonders. Der Löwenzahn blüht von März bis Mai. Die Früchte sind klein, strohfarben, geschnäbelt und tragen einen propellerförmigen Haarkelch. Sobald sie reif sind, erfasst der Wind die Früchte und sie fliegen durch die Luft. Der Pflanzen-Stiel ist innen hohl ist und enthält einen weißen Milchsaft. Die darin enthaltenen Bitterstoffe, Harze und Triterpene können beim Verzehr größerer Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall führen.

Anwendungsgebiete:

Löwenzahn – Wenn Galle, Niere und Leber Unterstützung brauchen

Wichtigste Inhaltstoffe:

Bitterstoffe, Triterpene, Phytosterole, Flavonoide, Phenylcarbonsäuren

Zähne wie ein Löwe

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) stammt aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Seine Blätter erinnern an die Zähne eines Löwen – daher sein deutscher Name: Löwenzahn. Der lateinischer Name Taraxacum officinale leitet sich von griechisch „taraxis" (= Entzündung) und ‚akeo mai' (= ich heile) ab und spielt auf seine entzündungshemmende Wirkung an.

Für die Arzneipflanzengewinnung wird die ganze Pflanze vor dem Erblühen geerntet. Wurzeln, das Kraut bzw. die Blätter können auch einzeln verwendet werden.

Die Inhaltsstoffe von Löwenzahn, d.h. die Bitterstoffe, Triterpene, Phytosterole, Flavonoide und Phenylcarbonsäuren, sind verantwortlich für seine gallensekretfördernde, harntreibende, appetitanregende, entzündungshemmende und stoffwechselanregende Wirkung.

Schon im Altertum ein Heilmittel

Volksheilkundlich war der Löwenzahn bereits im Altertum bekannt. Heute wird er in der Naturheilkunde verabreicht, wenn ein verbesserter Harnfluss angestrebt wird, z.B. bei Rheumatismus und zur Verhütung von Nierensteinen. Außerdem dient er der Wiederherstellung der Leber- und Gallefunktion. Die Bitterstoffe regen die Produktion von Galle in der Leber an und fördern ihren Abfluss aus der Leber. Basierend auf langjähriger Erfahrung wird Löwenzahnkraut zur Besserung leichter Verdauungsbeschwerden (Völlegefühl, Blähungen, verzögerter Verdauung) und bei vorübergehender Appetitlosigkeit eingesetzt.

Bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler sollte wegen der Gefahr einer Kreuzallergie auf die Einnahme von Löwenzahn-Zubereitungen verzichtet werden. Bei einem Verschluss der Gallenwege, einem Gallenblasenempyem oder einem Ileus ist Löwenzahn kontraindiziert.

Taraxacum in der Homöopathie

Die homöopathische Urtinktur wird aus der ganzen Pflanze inklusive Wurzel vor der Blüte hergestellt. Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hat mit seinen Schülern den ersten Arzneimittelversuch mit Taraxacum durchgeführt. Taraxacum ist in der Homöopathie vor allem wegen seiner Wirkung auf das Leber-Galle-System bekannt. Besonders angezeigt ist Taraxacum bei Gallenkoliken, die mit einer charakteristischen Landkartenzunge und ikterischer Haut einhergehen, und Leberleiden mit einem Wundheitsgefühl. Auch bei gastrischen Kopfschmerzen kann Taraxacum Linderung bringen.

Wahlanzeigend kann sein, dass die Schmerzen vielfach im Sitzen oder Liegen auftreten und beim Gehen verschwinden.

Anwendungsgebiete

  • leichte Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen
  • Anregung der Diurese
  • Appetitlosigkeit
  • Störungen des Galleflusses
  • Adjuvant bei chronischen rheumatischen und arthrotischen Beschwerden
Nichts ist so heilsam, wie die Natur.