Wermut in der Pflanzenheilkunde

Wermut zählt zu den Amara aromatica, also den Bittermitteln, die als Inhaltsstoffe neben Bitterstoffen auch ätherische Öle enthalten. So beinhaltet Wermutkraut ätherisches Öl mit Thujon und vielen anderen Monoterpenen, Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe(Bitterwert 15.000-20.000), vor allem Absinthium und Anabsinthin, Flavonoide, Gerbstoffe und Ascorbinsäure. Nach dem Enzian steht der Wermut mit seinem Bitterwert von 15.000-20.000 an zweiter Stelle der stärksten Bitterstoffdrogen. Und wie der Name schon sagt, schmecken Zubereitungen aus Wermutkraut bitter, ein Geschmack der auch nicht durch das Süßen der Zubereitungen ausgeglichen werden kann – ein kleiner „Wermutstropfen“ sozusagen. In der Pflanzenheilkunde wird das Wermutkraut (Absinthii herba) verwendet, d.h. die während der Blütezeit geernteten Stängel, Blätter und Blüten. Es wird als Tee, alkoholische Auszüge (auch Tinktur), als Fluidextrakt in Tropfen oder als Trockenextrakte in Tabletten und Dragees verabreicht.
 

Wermut stärkt die Magen und Gallenwege

Wermutkraut wirkt anregend und tonisierend auf das zentrale Nervensystem, stärkend auf Magen und Gallenwege, antibakteriell, blähungswidrig, gallenflussfördernd, entzündungshemmend und krampflösend. Schon im Mund bewirken die Bitterstoffe die Freisetzung von Speichel und Magensäure und im Magen-Darm-Trakt für die Ausschüttung von Verdauungshormonen und Gallensäure. So hat Wermutkraut eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung. Basierend auf langjähriger Erfahrung kann Wermutkraut auch zur Behandlung dyspeptischer und gastrointestinaler Beschwerden eingesetzt werden. So verbessert Wermut die Fett- und Eiweißverdauung und lindert Symptome bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen. Hervorzuheben ist auch die Wirkungen von Wermutkraut auf die Gallensaftproduktion. Daher wird es traditionell bei Verdauungsbeschwerden durch gestörte Gallenproduktion oder Bewegungsstörungen der Gallenwege verabreicht.

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